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Indische Philosophie und Christentum in Alexandrien
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Nicht nur die Geschichte der neuplatonischen Philosophie weiß etwas von einem direkten Einfluß der indischen Philosophie in Alexandrien, sondern auch die kirchliche Überlieferung erwähnt die persönliche Beeinflussung einiger christlicher Gnostiker durch diese. Die Person, die den christlichen und griechischen Neuplatonismus mit Indien verband, ist der bekannte Philosoph Ammonios Sakkas, der Lehrer und Begründer der neuplatonischen Schule.

Der Scherz eines alten Bischofs war der Grund dafür, daß die Beziehung des Ammonios Sakkas zu Indien der Forschung bisher verborgen blieb. Der Bischof Theodoret, der die Philosophie des Ammonios heftig angriff, machte ihn durch eine komische Ausdeutung seines Namens in der üblichen altkirchlichen Polemik lächerlich. Er übersetzte den Beinamen seines Gegners mit Sakkophoroz, was Sackträger bedeutet und witzelte über ihn, er habe die Säcke abgesetzt und sei Philosoph geworden. Durch all die folgenden Jahrhunderte hindurch erscheint Ammonios in der Kirchengeschichtsschreibung als der Sackträger. Auf jeden Fall scheint es sicher zu sein, daß Ammonios indischen Ursprungs war, entweder als Mitglied des westindischen Herrscherstammes der Saker (zu dieser Familie gehörte auch Asoka, der berühmte Schutzherr des Buddhismus) oder als Mitglied der Familie der Sakiya, das würde bedeuten, daß Ammonios ein Sakka-Muni, das heißt ein Weiser war und derselben Familie angehörte wie Gautama Buddha. In diesem Fall hätte der Beiname Sakkas die Bedeutung, daß Ammonios ein buddhistischer Mönch war.

Eine Untersuchung der alexandrinischen Theologie, mit dem Blick auf die indische Einflußsphäre, würde zeigen, daß die christliche Religionsgeschichte und die indische Ph1losophie gleichlaufende Tendenzen aufweisen.