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Die vier Engel die vier Winde aufhalten
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Der Atem der Winde, der in scharfen Strahlen aus ihren Mündern hervorschießt, ist ein besonders schönes Beispiel dafür, wie Dürer in naturalistischer Weise das Darstellungsproblem zu lösen verstand. Das Wesentliche in den Bildern Dürers ist, daß er das Nebeneinanderstehende in einen künstlerischen und inhaltlichen Zusammenhang bringt, seinen Figuren Leben und Bewegung verleiht und in jeder Komposition durch Steigerung einen höchsten Ausdruck erreicht. Die vier Winde haben in der Darstellung eine besondere Bedeutung, sie bestimmen die vier Hauptrichtungen und nach ihnen werden die Jahreszeiten eingeteilt, und sie sind auch die Urheber der Naturkatastrophen.

Im Essener Evangelium des Johannes steht:

"... Der Wind bläst wohin er will und du hörst seinen Laut, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt. So ist es mit dem Weltgesetz, alle Menschen hören davon, aber kennen es nicht, denn vom ersten Atemzuge an ist es in ihnen."

Dürer läßt dem Engel des Ostens, der vom Sonnenaufgang kommt, das Kreuz über der Schulter tragen als die Botschaft des Herrn und indem er auf die Auserwählten blickt, weist er mit der rechten Hand bedeutungsvoll auf die blasenden Winde. Die Winde kommen von überallher. Durch alle Zugänge überflutet uns das Wahrnehmbare mit seiner Fülle, unbekannte Erscheinungen und neue Wahrheiten durchdringen in jedem Augenblick unser Bewußtsein. Sie vermischen sich mit dem innersten Leben unserer Seele, um es zu entfalten oder zu vergiften.