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Selbstbildnis 1500 (München Ältere Pinakothek)

Eine symbolische Anspielung auf seine Erkenntnis, daß der Genius des Künstlers von Gott kommt. Das ist die fast mystische Grenze einer Sublimierung der Künstlerpersönlichkeit wie sie Dürer anstrebte. Die Arbeiten auf diesem Gebiet sind beispielhaft für seine Selbstbeobachtung, sie wirken nicht herausfordernd, sondern zeugen von einem gereiften Selbstbewußtsein.
Daß er die eigene Person für selbstdarstellungswürdig befand beweist, daß er sich eingehend über die Grundlagen der Proportionslehre im klaren war und er seine Erkenntnisse anderen Menschen mitteilen wollte.

Der Künstler ist nach Dürers Meinung berufen, nicht nur das Gegenständliche im Bild festzuhalten, sondern darüber hinaus das zu gestalten, was nicht zur Wirklichkeit gehört - die reinen Gedanken Gottes. Mit Hilfe der bildlichen Darstellung wurde an der Schwelle der Reformation den Menschen mehr geistige Nahrung zugeführt als durch das gedruckte Wort. Das Bild ist ein Gegenstand der Betrachtung und dadurch, daß wir es ansehen, das heißt schauend empfangen, erhält es sein wirkliches Dasein und auch seinen Wert. Somit ist die darstellende Kunst ein wesentlicher Erziehungsfaktor in der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Als Dürer die Apokalypse für den Holzschnitt zu zeichnen begann, war er 25 Jahre alt. Er war gerade von seinen Reisen nach Westdeutschland und Italien zurückgekehrt, die auf den jungen Künstler tief eingewirkt haben und für die Richtung in seiner Kunst von besonderer Bedeutung waren. Dennoch ist das erste Große Werk, das er nach den Wanderjahren schuf, von fremden Einflüssen weit entfernt. Die 15 Folioblätter, in denen er die "Offenbarung Johannes" darstellte, sind von einer Originalität, der gegenüber alles in der Fremde Erlernte in den Hintergrund trat. Diese Zeichnungen vermitteln eine Stimmung von hoher Art, daß sie wie ein Sturmwind die Gemüter ergriffen. Durch den Holzschnitt als neues Ausdrucksmittel, konnte er zu den Menschen eindringlich reden, wie es vor ihm noch kein Künstler getan hatte.
Seine Illustrationsprinzipien machten mit einem Schlag nicht nur ihn zu einer führenden Persönlichkeit unter den deutschen Künstlern seiner Zeit, sondern erhob auch die deutsche Kunst, im Rahmen ihrer Bestrebungen innerhalb der europäischen Völker, zu einer neuen Bedeutung. Dürers Apokalypse ist überströmt von einer leidenschaftlichen, maßlosen Phantastik wie kein zweites Werk der Weltliteratur. Symbole und Visionen, alles in einer wilderregten, hinreißenden Sprache, die das Gefühl einer nahenden Weltveränderung erzeugt.