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Und immer wieder Menschen: Deutsche, Niederländer, Italiener, Franzosen, Türken, Livländer, Mohren und andere; Angehörige aller Stände und Berufe: Papst, Kardinal, Kaiser, Offiziere, Soldaten, Ritter, Bürger und Bauern. Sie alle wurden von Dürer im Bilde festgehalten, durch ihn kennen wir ihre Gesichter, Kleidung und Lebensweise. Es sind großartige Bilddokumente über alle jene, die in seiner Zeit lebten, sie formten und von ihr geformt wurden. Mehr als tausend Zeichnungen, zahlreiche Holzschnitte und Radierungen sowie über hundert Kupferstiche waren begehrte Kaufobjekte. Seine ausdrucksvollen Holzschnitte, die durch ihre billige Druckherstellung zu einem günstigen Preis vertrieben werden konnten, gingen wie "fliegende Blätter" in die Welt hinaus.

Wir sollten Dürer auch als einen Vorläufer und Wegbereiter der Reformation sehen, denn er schuf den Menschentypus der Reformationszeit. In vielen seiner Bilder befinden sich Aussagen, die einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Verbreitung fanden. Der italienische Humanismus und die nordische Reformation hängen ursächlich zusammen, stehen aber in einem entscheidenden Gegensatz zueinander. Beide entstanden aus dem Wunsch nach Emanzipation, der die Persönlichkeit des einzelnen Menschen ebenso wie die "Persönlichkeit des einzelnen Volkes" zu befreien und zu aktivieren suchte. Beide Bewegungen strebten danach, den Menschen von den beschränkenden Bindungen der
Tradition und den beherrschenden Mächten unabhängig zu machen und es ihm zu ermöglichen, in Selbstbestimmung einen individuellen Zugang zu Gott und der Welt zu finden. Der italienische Humanismus fand sein Ende in der Klassik, die nordische Renaissance in der christlichen Reformation.

Das Wesentliche dieser Epoche beschreibt Jacob Burckhardt in seinem Buch "Die Kultur der Renaissance in Italien" mit folgenden Worten: "Zu der Entdeckung der Welt fügt die Kultur der Renaissance eine noch größere Leistung, indem sie zuerst den ganzen, vollen Gehalt des Menschen entdeckt und zutage fördert".