Beitragsseiten
Zur Person des Künstlers
Zur Person des Künstlers 2
Zur Person des Künstlers
Page #
Zur Person des Künstlers
Zur Person des Künstlers
Page #
Page #
Page #
Page #
Page #
Alle Seiten

Zur Person des Künstlers

Beitragsseiten
Zur Person des Künstlers
Zur Person des Künstlers 2
Zur Person des Künstlers
Page #
Zur Person des Künstlers
Zur Person des Künstlers
Page #
Page #
Page #
Page #
Page #
Alle Seiten

Seine graphischen Arbeiten waren ein bedeutsamer Beitrag für die Entwicklung der deutschen Reformationskunst. In den vielen volkstümlichen Holzschnitten religiöser Art spiegeln sich Bekenntnisse seiner Natur wider. In der künstlerischen Aussage stehen die graphischen Arbeiten den Ölgemälden ebenbürtig zur Seite, sie entstanden aus einer unmittelbaren seelischen Empfindung, die der religiöse Notstand seines Volkes hervorrief. In manchen Bildern zeigt sich ein Reflex der zeitbedingten immanenten Widersprüche zwischen tiefster Armut und höchstem Prunk, der Ausbeutung und des Reichtums.

Der Übergang von der Natural- zur Geldwirtschaft und die Übertragung des Römischen Rechts auf die bäuerlichen Verhältnisse wurden zu Quellen der Bedrückung. Die herrschende Ungerechtigkeit empörte die Bauern, sie erschien ihnen unvereinbar mit der göttlichen Gerechtigkeit, denn sie führte zur Verelendung und schließlich zu den tragischen Bauernkriegen.

Dürers Persönlichkeit ist gekennzeichnet von einer ständigen Gewissenserforschung, seine religiösen Grundgefühle zwischen Demut und einem Selbstvervollkommnungsstreben, das
genährt wird aus dem Gegensatz zwischen Schwäche der eigenen Kräfte und der Größe der göttlichen Gebote. Für ihn war die Werkstatt von ebensolcher Bedeutung wie die Zelle für den Mönch, sie war Gefängnis und feste Burg zugleich. Solange er schuf, hatte er seine Arbeiten als Berufung im Dienste Gottes empfunden.

Durch den persönlichen Formsinn, den Dürer seinen Bildern gab, stand er in Auseinandersetzung mit der deutschen Tradition. Die fließende Linienführung vermittelte einen Ausdruck, der Gegenständliches in der Bewegung hervorbringt, während die Bewegung ins Gegenständliche eingeht. In der Begegnung mit der antiken Kunst, die er in Italien kennenlernte, zeigt sich die Größe und Komplexität seiner Leistung. Das Vielseitige und oft Geheimnisvolle in seinen Bildern erregte schon zu seinen Lebzeiten beträchtliches Aufsehen. Er war der erste Künstler der die Grenzen des Handwerklichen überschritt und die geistigen Strömungen der Zeit in seine künstlerische Arbeit integrierte. Es gibt keinen anderen Künstler, der so sehr im Objekt aufging, sich für so Vieles und Verschiedenartiges interessierte und alles in seinem Schaffen Platz finden ließ. Religiöses und Profanes, Phantastisches und Reales, Festliches und Alltägliches auf Holz und Papier, auf Leinwand, Metall und sogar auf Glas. Schlösser und Burgen, Städte und Dörfer, Höfe und Hütten, Pflanzen und Tiere hat er gemalt, geschnitten, geätzt und gezeichnet.