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In der Tradition des Origenes ist Christus nicht so sehr der Logos, als vielmehr der Messias, der Gottmensch. Darum wird er nicht als Spender des Wassers der Lehre und Gnosis gesehen, sondern als der in seiner echten Menschennatur Verherrlichte, der den Geist ausgießt, das Wasser als den Inbegriff aller messianischen Güter. Der heilige Geist ist das lebendige Wasser, das über die ganze Erde strömt. In dieser ruhigen, stimmungsvollen Landschaft öffnen sich in ihrer ganzen Breite die gewaltigen Pforten des Himmels, Flammen schlagen heraus und bilden eine Mandorla um eine Darstellung, in der alles im schärfsten Gegensatz zur Wirklichkeit der stillen Landschaft steht.

Die Konzeption dieser grandiosen Symphonie traumhafter Erscheinungen ist so suggestiv, daß man den himmlischen Vorgang mitzuerleben glaubt. Mit diesem Traumbild ist auch der Seher verbunden, er ist in den Himmel erhoben, um von Gott seinen Auftrag zu empfangen.

Die Konzeption dieser grandiosen Symphonie traumhafter Erscheinungen ist so suggestiv, daß man den himmlischen Vorgang mitzuerleben glaubt. Mit diesem Traumbild ist auch der Seher verbunden, er ist in den Himmel erhoben, um von Gott seinen Auftrag zu empfangen.

Klar verständlich ergibt sich die Entstehung des Bildes. Der Künstler sieht die Schönheit der Welt, deren Schicksal nun entschieden wird, er sieht die Harmonie in der Natur, so wie er sie oft auf seinen Wanderungen, mit dem Zeichenstift festgehalten hat. Er sieht die 24 Ältesten, die Träger der 12 Grundstrahlungen, es sind Wesenheiten von höchster geistiger Potenz. Dann denkt er an die Gewalten, von denen das künftige Schicksal abhängt. Vorstellungen von überweltlichen Mächten kommen ihm zum Bewußtsein, die für viele nur in der Phantasie leben und doch das WIRKLICHE sind.

Geistiges Bewußtsein und sinnliche Erfahrung vereinen sich zu einer traumhaften Einheit, in welcher der Künstler selbst der Dichter und Seher ist. Dürer stellt seine innere Vision als bildliche Offenbarung den verbalen kirchlichen Andachten entgegen, indem er nach seinem persönlichen Ermessen Wirkliches mit Unwirklichem verbindet, den Grad der Realität der einzelnen bildlichen Elemente bestimmt. Dieser Subjektivismus geht über alles mittelalterliche Denken hinaus, wodurch die theologische Welterklärung der persönlichen geistigen Stellungnahme zur Umwelt bestimmte Schranken gezogen waren. Die Rolle der Kunst im geistigen Leben war in Deutschland eine grundsätzlich andere als im Westen oder in Italien. Über die esoterische Bedeutung hinaus, hatten sie dem allgemeinen Bedürfnis nach seelischer Erhebung, dem religiösen und profanen Bildungshunger zu dienen.

Diese allgemeine geistige Aufgabe bewirkte, daß der künstlerische Fortschritt weniger intensiv an den großen Altarwerken oder den Problemen von Form und Farbe zum Ausdruck kam, als vielmehr in Kunstrichtungen, die aus dem Erbauungs- und Bildungsbedürfnis der Menschen entstanden, wie z.B. im Holzschnitt, Kupferstich und den illustrierten Büchern. Durch diese Entwicklung vollzog sich in der Kunst eine Vermenschlichung, die in der persönlichen Genialität des Künstlers zum Ausdruck kam. Nachdem Dürer in der Apokalypse den richtigen Ton und die geeignete Form gefunden hatte, entrollten sich die Bilder in einer steigenden Dramatik, wie wir solches in der zeitgenössischen Kunst vergeblich finden. Das apokalyptische Geschehen zieht an unseren Augen vorbei, so wie es der Künstler innerlich sah, die Trennung der Menschen wie die Spreu vom Weizen, und der Kampf des Himmels und der Hölle.